Das Fach Ägyptologie
Das Fach Ägyptologie beschäftigt sich mit der altägyptischen Kultur von ihrer Genese im 4. Jt. v. Chr. bis zu ihrem Ende in den ersten Jahrhunderten n. Chr., d.h. in einem Zeitraum von mehr als 4000 Jahren. Altägyptische Denkmäler stammen dabei sowohl aus dem Niltal vom Mittelmeer bis Khartum im heutigen Sudan als auch von der Libyschen Wüste im Westen bis nach Vorderasien im Osten sowie aus dem gesamten Mittelmeerraum.
Methoden und Erkenntnisse zahlreicher anderer Wissenschaftszweige (z.B. Geschichtswissenschaften, Philologie, Bildwissenschaften, Literaturgeschichte, Religionsgeschichte, Ethnologie, Politikwissenschaften und der Naturwissenschaften) werden für die Analyse der ganzen Breite der kulturellen Hinterlassenschaften herangezogen. Ägypten mit seinen vielfältigen und gut erhaltenen Quellen und Befunden kann oft in exemplarischer Weise Fragen an frühe Hochkulturen und die Entwicklung der Menschheitsgeschichte beantworten helfen.
Um die Methoden wissenschaftlicher Ausgrabungen zu erlernen, sind Grabungspraktika zu empfehlen, die über die hiesigen Landesdenkmalämter, das Institut für Vor- und Frühgeschichte oder das Instituts für Ägyptologie und Altorientalistik vermittelt werden können. Die Möglichkeit zur Teilnahme an Grabungen in Ägypten ist nur ab und zu gegeben, in den letzten Jahren konnten Mainzer Studierende auf Elephantine, in Qantir und in Assiut mitarbeiten, zum größten Teil aufgrund der finanziellen Unterstützung durch den Mainzer „Freundeskreis Ägyptologie e.V.”
⢠Literatur zur Einführung in die Ägyptologie:
Erik Hornung, Einführung in die Ägyptologie, Wiss. Buchgesellschaft, 4. Aufl., Darmstadt 1993.
Regine Schulz, Matthias Seidel, Hgg., Ägypten - Die Welt der Pharaonen, Könemann-Verlag, Köln 1997.
⢠ausführlichere Literaturliste hier
Berufsfelder
⢠Forschung und Lehre an Hochschulen oder Forschungsinstitutionen im In- und Ausland, u.a. in Ägypten
⢠Kustodentätigkeiten an ägyptischen Museen und Sammlungen
⢠Vorträge und Unterricht in der Erwachsenenbildung
⢠Arbeiten im Verlagswesen oder in Bibliotheken
⢠im Wissenschaftsjournalismus
⢠sowie in allen anderen Bereichen, für die ein geisteswissenschaftliches Studium von Vorteil sein kann.
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